Viele Jahrzehnte lang war der zwischen Neubrandenburg und Klein Nemerow gelegene markante Hügel mit dem rätselhaften Namen beinahe in Vergessenheit geraten. Kein Wunder, denn die ehemals freistehende Kuppe verbirgt sich jetzt in einem stattlichen Buchenwald. Im vergangenen Jahr wurde der Chimborazo wieder erweckt.
Etwa 50 Heimatfreunde hatten sich eingefunden, um den neugeschaffenen Weg zur Aussicht vom Chimborazo einzuweihen. Der markante Hügel am Fahrrad-Rundweg um den Tollensesee war von begeisterten Verehrern des großen deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt etwa um 1860 so benannt worden. Humboldt hatte schon am 23. Juni 1802 den damals als höchsten Berg der Welt bekannten südamerikanischen Vulkankegel des Chimborazo bestiegen.
Die Chimborazo-Initiative um Hemke, Metelka und Hartwig, die Gemeinde Groß Nemerow, der Nabu (Herrn Hemke), der Geowissenschaftliche Verein Neubrandenburg (Granitzki und Buddenbohm) und das Staatliche Forstamt hatten eingeladen und der 23. Juni 2014 wurde zu einem fröhlichen Tag für alle Teilnehmer.
Die Malergilde um Arnfried Metelka hatte am Fuße des Berges eine Ausstellung mit tollen Bildern von der Landschaft rund um den Tollensesee aufgebaut. Der Kulturverein und die Natur- und Umweltgruppe aus Groß Nemerow hatten mit dem Geowissenschaftlichen Verein Nbg. und tatkräftiger Unterstützung durch den Kreisvorsitzenden des Nabu, Herrn Hemke, den Weg geebnet, das Schild aufgebaut und den beschrifteten Findling als Wegweiser an den Rundweg geschafft.
Das Staatliche Forstamt war mit zahlreichen Vertretern anwesend. Es hatte das Schlagen einer Sichtschneise genehmigt, Herr Hemke hatte gleichfalls zugestimmt. Das ist ja fast unglaublich, das verstößt ja fast gegen die ehernen Gesetze des Naturschutzes!
Und doch ist es ein schönes Plätzchen, das den Wanderer erfreut, ob er aus Klein Nemerow oder aus Neubrandenburg kommt!
Diese gemeinsame Veranstaltung ohne großes bürokratisches Lamentieren kann ein gutes Beispiel dafür geben, wie man Natur auch für den Menschen erlebbar gestaltet, ohne ihn durch Verbote aus den schönsten heimatlichen Naturbereichen auszusperren.